Preise

Jerg-Ratgeb-Preis

Die Idee, durch einen Preis an Jerg Ratgeb, einen Maler des Spätmittelalters zu erinnern stammt von Grieshaber. Jerg Ratgeb, der unter anderem den "Herrenberger Altar" und einen Wandgemälde-Zyklus für das Karmeliter-Kloster in Frankfurt am Main schuf, kämpfte im Bauernkrieg auf der Seite der Aufständischen und wurde 1526 in Pforzheim gevierteilt.

HAP Grieshaber lag daran, dass die 450. Wiederkehr der Bauernkriege im Jahr 1975 nicht unbeachtet blieb. Deshalb begründete er zusammen mit dem Bildhauer Rolf Szymanski den Jerg-Ratgeb-Preis, der zu Grieshabers Lebzeiten nur an Rudolf Hoflehner (1977) vergeben wurde.

Nach Grieshabers Tod wurde in Reutlingen die HAP-Grieshaber-Stiftung ins Leben gerufen, die die Preisvergabe fortführte. Derzeit ist der Preis mit 20.000 Euro dotiert. Er wird alle vier Jahre vergeben. Über die Vergabe entscheidet die Jury der Grieshaber-Stiftung. Eigenbewerbung ist nicht möglich.

Die weiteren Preisträger:

1987 Emil Schumacher
1990 Wilhelm Loth
1993 Carlfried Claus
1996 Armando
1999 Walter Stöhrer
2002 Lucian Freud
2006 Hartwig Ebersbach
2010 Josua Reichert
2014 Joannis Avramides



HAP Grieshaber-Stipendium

1994 wurde durch die HAP-Grieshaber-Stiftung ein Stipendium ins Leben gerufen, welches aller zwei Jahre vergeben wird. Es sieht einen Arbeitsaufenthalt eines Stipendiaten in Reutlingen vor, dem hier Wohnung und Atelier und ein Betrag von monatlich 1.200 € für zehn Monate zur Verfügung stehen. Die Finanzierung tragen die Stadt Reutlingen, die Kreissparkasse Reutlingen und der Grieshaber-Freundeskreis.
Eine wechselnd besetzte Jury von Sachverständigen bestimmt die Stipendiaten. Organisation und Betreuung erfolgen durch das Städtische Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, das auch jeweils eine Ausstellung mit kleinem Katalog ausrichtet.
Bisher waren die Künstler zumeist Absolventen von Kunstakademien, die sich gerne auf Zeit einer völlig neuen Umgebung und Aufgabe ausgesetzt haben. Für Reutlingen ist die Begegnung mit diesen jungen, ideenreichen, unkonventionellen Künstlern zu einem erlebnisreichen Austausch geworden, der sich im Kulturleben der Stadt fest verankert hat.

Die Grieshaber Stipendiaten seit 1994


1994 - 1995 Walter Kütz, Berlin
1995 - 1996 Achim Reimann, Düsseldorf
1996 - 1997 Rüdiger Giebler, Halle
1997 - 1998 In Ho Baik, Korea/Stuttgart
1998 - 1999 Ingeborg Lockemann und Elke Mohr (zu gleichen Teilen), Berlin
1999 - 2000 Markus Winkler, Berlin
2000 - 2001 Mike Überall, Karlsruhe
2001 - 2002 Veronike Hinsberg, Berlin
2002 - 2003 Andrea Staroske, Kiel
2005 - 2006 Rolf Wicker, Berlin
2007 - 2008 Thomas Bratzke, Berlin
2009 - 2010 Eunhye Hwang, Braunschweig
2011 - 2012 Dirk Meinzer
2013 - 2014 Katrin Wegemann



Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst

Der HAP-Grieshaber-Preis der VG Bild-Kunst wird alljährlich von der VG Bild-Kunst gestiftet und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Er wurde benannt nach dem Maler und Holzschneider HAP Grieshaber, der massgeblich an der Intitiative zum Aufbau der VG Bild-Kunst, deren Verwaltungsbeirat er auch angehörte, beteiligt war. Grieshaber hat sich seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts außerordentlich für die Urheberrechte seiner Künstlerkollegen eingesetzt und sich ebenso vehement für den Ausbau der sozialen Sicherung von Künstlerinnen und Künstlern ausgesprochen. Die VG Bild-Kunst ehrt HAP Grieshaber mit diesem Preis.
Die Auszeichnung wird für herausragende künstlerische Leistung ausgesprochen. Damit verbunden ist eine Ausstellung im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes in Berlin.
Die Fördergelder stellt das Kulturwerk der VG Bild-Kunst aus den Mitteln zur Verfügung, die es aus den in den Verteilungsplänen vorgesehenen Einbehalten bei der Auszahlung von Urheberrechtsvergütungen der VG Bild-Kunst erhält.
Der Preisträger bzw. die Preisträgerin wird von der Jury aus den für das Künstlerprogramm eingegangenen Bewerbungen ausgewählt. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.

Bisherige Preisträger:

1999 Alexandra Ranner
2000 Sike Schatz
2001 Corinna Schnitt
2002 Dagnar Varady
2003 Björn Melhus
2004 Thomas Kilpper
2005 Mark Wehrmann
2006 Rosa Barba
2007 Gert und Uwe Tobias
2008 Almut Linde
2009 Patrycja German
2010 Jenny Michel
2011 Anna Lea Hucht
2012 Klaus Weber
2013 Inge Krause aus Hamburg
2014 Arpad Dobriban aus Düsseldorf